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zur Person

Martin Jacobsen

Seminarleiter Martin Jacobsen, Jahrgang 1965,
lebt mit Frau und zwei Kindern in Bonn.

Er arbeitet als Börsenjournalist und ist seit
über 20 Jahren an den Aktienmärkten aktiv.

Im folgenden Interview können Sie den
Börsencoach näher kennenlernen.

April 2006:
Gibt es ein Grundrezept für den Börsenerfolg? Das Grundprinzip einer erfolgreichen Aktienanlage ist einfach. Aktien billig kaufen und teuer verkaufen. Die Gretchenfrage lautet: Wann ist eine Aktie billig?

Welche Eigenschaften sollte ein erfolgreicher Anleger haben? Gelassenheit und Geduld sind ganz wichtig. An der Börse wird Geld hauptsächlich mit dem Sitzfleisch und mit guten Nerven verdient.

Wie wird man ein erfolgreicher Anleger? Besuchen Sie mein Seminar (lacht), die 180 Euro Seminargebühren sind bestens angelegt. Ansonsten, informieren Sie sich, seien Sie neugierig! Erfolg an der Börse ist kein Zufall, dahinter stecken Ideen, Arbeit und Erfahrung.

Geben Sie auf Ihren Seminaren konkrete Tipps? Es geht primär nicht um Tipps. Es geht darum, dass die Seminarteilnehmer in Zukunft eigenständiger und erfolgreicher an der Börse agieren. Aber natürlich werde ich Ihnen meine Favoriten nicht vorenthalten.

Sie setzen auf langfristige Aktienanlage? Unbedingt, wenn man eine gute Aktie günstig erworben hat, wird es kaum einen Grund geben, den Titel rasch zu verkaufen. Von Day-Trading oder hektischem Hin und Her halte ich nicht viel, das strapaziert Nerven und Geldbeutel. Eine interessante Aktie günstig kaufen, gut schlafen, und sich nach einigen Jahren über ein paar Hundert Prozent Kursgewinn freuen, darum geht`s.

Seit wann sind Sie Börsenjournalist, was haben sie vorher gemacht? Seit dem Frühjahr 2000, also mit dem Einsetzen der großen Millenium-Baisse, eine spannende Zeit! Vorher habe ich einige Jahre in der Automobilindustrie gearbeitet und bin dabei viel gereist. Während meiner Ausbildung zum Industriekaufmann jobbte ich nebenbei als "Telefonseelsorger" bei einem Aktienclub. Das war nach dem Börsencrash 1987.

Haben Sie in Ihrer Anfangszeit Lehrgeld bezahlt? Ja sicher, das gehört dazu. Nach flotten Anfangserfolgen erwischte mich der Börsencrash 1987. Doch die Verluste entmutigten mich nicht. Im Gegenteil, jetzt wollte ich aus meinen Fehlern lernen. Ich habe die Märkte seitdem nicht mehr aus den Augen gelassen und meinen analytischen Ansatz zunehmend verfeinert. Für den Börsenerfolg ist ein gutes Marktgespür und das Verstehen der manchmal vertrackten Marktpsychologie ganz wichtig. Das Verständnis dafür entwickelt sich im Lauf der Zeit.

Ist Deutschland ein Börsen-Entwicklungsland? Im Grunde ja, auch wenn sich seit den 80ern eine Menge getan hat. Es gibt weiterhin große Vorbehalte gegenüber der Börse, ich führe das auf die allgemeine Unwissenheit zurück und vielleicht auf eine generelle Risiko-Aversion. Und wenn dann in Aktien investiert wird, dann am liebsten prozyklisch.

Welche Rolle spielen die Banken? Die Banker sind meist die größten Zykliker überhaupt. Erst wenn die Börse wieder um 100 Prozent zugelegt hat, blasen die braven Anlageberater zum Einstieg. Leider ist der schönste Teil der Party dann schon vorbei. Gern werden die hauseigenen Fonds-Produkte verkauft. Leider schlägt aber nur ein Bruchteil dieser Fonds die Gesamtmarktentwicklung. Und die meist gut versteckten Kosten fressen dann auch noch einen Teil der Gesamtrendite.

Sie plädieren also dafür, die Anlage in die eigene Hand zu nehmen? Unbedingt, ein gut geschulter und lernfähiger Anleger, der mit etwas Spaß bei der Sache ist und die nötige Geduld hat, wird an der Börse früher oder später reich belohnt.

Eignet sich Ihre Strategie des "Aktien-Sparens" auch unter Vorsorge-Aspekten? Ein uneingeschränktes Ja. Die gekonnte Aktien-Anlage verleiht dem Vermögensaufbau Dynamik. Die Strategie des "Aktien-Sparens" zielt auf einen nachhaltigen und langfristigen Vermögensaufbau ab. Angesichts der Misere am Arbeitsmarkt werden Kapitaleinkünfte in Zukunft immer wichtiger. Die Menschen sollten daher Ihre Kompetenz in Finanzfragen erweitern.

Haben Sie Spezialgebiete, sehen Sie Mega-Trends? Als "hartgesottener" Anleger hege ich eine Vorliebe für antizyklische Investments, da locken überdurchschnittliche Renditen. Dank meiner Reisetätigkeit hatte ich Gelegenheit, die sogenannten Emerging Markets hautnah kennenzulernen. Ich denke, dass Märkte wie Indien oder Thailand auch in den nächsten Jahren die etablierten Märkte outperformen werden. Sollten diese Länder langfristig auch nur annähernd den westlichen Lebensstandard erreichen, birgt dies unglaubliches Wachstumspotenzial. Folglich dürfen speziell asiatische Aktien in keinem Depot fehlen.

Sie plädieren für eine internationale Anlage? Die Finanzmärkte kann man nur unter globalen Gesichtspunkten betrachten. Zudem eröffnet sich damit ein Anlage-Universum, die Chancen auf ein Schnäppchen steigen. Und dank des Internets ist es heutzutage weitaus einfacher als früher, an gehaltvolle Informationen zu kommen.

 

 

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